Deutsche Siegesserie im Major
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Schönwetter-Golfer siegt im Sturm
Deutsche Serie bei der Senior Open Championship. Zum dritten Mal fand das Major im walisischen Royal Porthcawl Golf Club statt. 2014 und 2017 hatte jeweils Bernhard Langer gewonnen. 2023 wurde der Rekordsieger auf der PGA Tour Champions immerhin geteilter Siebter. Sein Nachfolger war: ein weiterer Deutscher. Alex Cejka feierte bei widrigsten Bedingungen in Bridgend seinen insgesamt dritten Major-Sieg in seinem erst dritten Jahr auf der Seniorentour. 2021 hatte sich der inzwischen 52-Jährige bereits die Titel bei der Regions Tradition sowie der Senior PGA Championship gesichert. So hart wie für die Senior-Open-Trophäe musste er aber damals nicht kämpfen. Heftiger Wind kombiniert mit Regenschauern verwandelten das Turnier zum schwierigsten Major der vergangenen Jahre. Am Wochenende brachte keiner der 70 Spieler eine Runde unter Par ins Clubhaus. Cejka, geschützt von einer Mütze mit Eintracht-Frankfurt-Logo, erreichte bei einem Gesamtergebnis von fünf über Par das Stechen mit dem Iren Padraig Harrington. Mit einem Birdie am zweiten Extra-Loch belohnte sich der gebürtige Tschechoslowake für eine besondere Vorstellung und sagte: „Ich lebe seit 20 Jahren in den USA. Ich wusste gar nicht mehr, wie hart es sein kann, Golf zu spielen. Ich bin froh, dass es vorbei ist.“
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„Ich habe beim Golf betrogen“
Bei der Ottawa Open der PGA Tour Canada in der vergangenen Woche kam es zu einem Betrugseklat. Der US-Amerkaner Justin Doeden aus Minnesota änderte seinen Score am letzten Loch seiner zweiten Runde von einer Sieben auf eine Fünf, nachdem sein Spielpartner die Scorekarte unterschrieben hatte. Damit lag er genau auf der Cut-Linie und hätte 13 andere Spieler vorzeitig nach Hause schicken können. Doedens Mitspieler bemerkten die Diskrepanz während des Mittagessens und meldeten sie. Die Turnierleitung fand heraus, dass Doeden einen Radiergummi benutzt hatte, um das Ergebnis zu ändern. Der 28-Jährige zog sich umgehend aus dem Turnier zurück und legte in einem Social-Media-Post ein Geständnis ab:
„Ich bin hier, um den größten Fehler zu beichten, den ich in meinem Leben bisher gemacht habe. Ich habe beim Golf betrogen. Das ist nicht das, was ich bin. Ich habe meine Sponsoren im Stich gelassen. Ich habe meine Konkurrenten im Stich gelassen. Ich habe meine Familie im Stich gelassen. Ich habe mich selbst im Stich gelassen. Ich bitte dich um Vergebung. Johannes 1:9.“
„Wirklich dumm“ – Langer über Betrug
Der Betrugsfall um Justin Doeden schlug hohe Wellen. Während seiner Pressekonferenz im Vorfeld der Senior Open in Wales wurde auch Bernhard Langer zu dem Skandal befragt. „Es ist natürlich sehr enttäuschend, wenn jemand betrügt, denn das Golfspiel wurde auf Ehrlichkeit und Integrität aufgebaut und gegründet, und das ist es, was wir versuchen, unseren jüngeren Generationen beizubringen. Und das ist es, was wir alle versuchen: Vorbilder dafür zu sein und die Regeln einzuhalten“, sagte der 65-Jährige. Golf sei in Sachen Selbstbestrafung eine einzigartige Sportart. Im Fußball beispielsweise würde niemand ein Foul an einem Gegenspieler zugeben. Seine Scorekarte jedoch nachträglich zu ändern sei lächerlich. „Ich meine, wie kann man glauben, dass man mit dem Ändern einer Scorekarte davonkommt? Du brichst nicht nur eine Regel. Du bist wirklich dumm.“
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Noch mehr Regeldrama
Auch bei der Evian Championship in Frankreich kam es zu einem merkwürdigen Regelstreit. In diesem Fall war die zweimalige LPGA-Siegerin und Solheim-Cup-Spielerin Carlota Ciganda involviert. Die Spanierin wurde vom vierten LPGA-Major der Saison disqualifiziert, weil sie eine inkorrekte Scorekarte unterschrieben hatte. Zuvor hatte sie sich geweigert, eine Zwei-Schläge-Strafe für langsames Spiel zu akzeptieren. Nach Angaben der LPGA-Offiziellen erhielt Ciganda am neunten Loch im Evian Resort – ihrem 18. Loch des Tages – eine sogenannte „bad time“. Sie legte Einspruch gegen die Strafe ein, wurde aber von den Regelhütern angehört und abgewiesen. Anschließend gab Ciganda ihre Scorekarte zurück, ohne die zwei Schläge zu ihrem Ergebnis hinzuzufügen, und wurde prompt disqualifiziert. Ohne die Strafe hätte Ciganda den Cut geschafft. Kurz nach dem Vorfall gab die 33-Jährige auf Instagram ein Statement zu der Kontroverse ab und kritisierte die LPGA-Offiziellen: „Sehr schlechte Leistung der LPGA-Regelbeauftragten, sie verstehen nicht, worum es beim professionellen Golf geht, sie schauen nur auf ihre Stoppuhr, als ob 20 Sekunden einen Unterschied machen würden.“
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Lang ersehnter Heimsieg
Bei der 29. Ausgabe war es endlich so weit. Erstmals in der Geschichte der Amundi Evian Championship gewann in Celine Boutier eine Französin das Major in Évian-les-Bains. Der Solheim-Cup-Spielerin ließ der Konkurrenz vor heimischem Publikum keine Chance und schnappte sich souverän mit sechs Schlägen Vorsprung ihren ersten Major-Titel. „Ehrlich gesagt, war das mein größter Traum, seit ich angefangen habe, Golf zu schauen“, sagte die 29-Jährige, die 2021 schon einmal ein Event in ihrem Heimatland gewinnen konnte. Boutier ist insgesamt erst die dritte französische Major-Siegerin nach Catherine LaCoste (1967) und Patricia Meunier-Lebouc (2003).
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Besonderer Rollenwechsel
Erik van Rooyen lief an den ersten beiden Tagen der 3M Open gemeinsam mit seinem Caddie Alex Gaugert über die Fairways des TPC Twin Cities in Minnesota – so weit nichts Ungewöhnliches. Anders als sonst trug Gaugert dieses Mal jedoch kein Caddie-Leibchen, sondern griff selbst zu den Schlägern. Der US-Amerikaner – ehemaliger College-Kollege des Südafrikaners van Rooyen – hatte sich nämlich erstmals selbst für ein PGA-Tour-Event qualifiziert. Die Veranstalter sorgten daraufhin für die besondere Konstellation, dass die guten Kumpels an den ersten beiden Tagen in einer Gruppe spielten. „Als wir zusammen im College spielten, haben wir über all das gesprochen“, sagte van Rooyen nach den beiden gemeinsamen Runden mit seinem Stamm-Caddie. Zwar verpassten beide den Cut, dennoch werden sie diese Woche für immer in Erinnerung behalten. „Es war ein Traum“, sagte Gaugert, dem zehn Schläge auf den Cut fehlten. „Solche besonderen Momente bekommt man nicht jede Woche. Dieses Spiel ist hart und das war es - es ist cool, das mit meinem besten Freund zu teilen, etwas, das ich nie vergessen werde.“