Surfer Nick und die Siegeswelle
Bachem surft zum Titel
Deutsche Profis auf der DP World Tour? Läuft. Schon wieder ein Titel – diesmal bei der Jonsson Workwear Open in Südafrika. Nach Maximilian Kieffer (Czech Masters), Yannik Paul (Mallorca Open) und Marcel Siem (Indian Open) ist Nick Bachem der vierte Deutsche in den vergangenen acht Monaten, der ein Turnier in Liga eins gewinnt. Eine nie dagewesene deutsche Erfolgsserie mit vielen Namen und viel glänzenden Zukunftsaussichten. Für den 23-jährigen Tour-Rookie Bachem soll der Triumph im südafrikanischen The Club at Steyn City, der mit knapp 240.000 Euro Preisgeld entlohnt wurde, der Startpunkt einer großen Karriere sein. „Es ist unglaublich“, sagte das Talent direkt nach seinem Sieg mit vier Schlägen Vorsprung. „Ich verstehe gar nicht, was hier passiert ist.“ Das muss er vielleicht auch gar nicht. Vielleicht ist eine gewisse Nonchalance ja der Schlüssel. Bei seiner Vorbereitung auf das Turnier hatte Bachem nicht nur viel Zeit auf dem Golfplatz, sondern auch einige Stunden an der Küste Südafrikas verbracht. Bachem ist begeisterter Surfer und konnte in der Nähe von Johannesburg seinem Lieblingshobby nachgehen. Die Erfolgswelle der deutschen Profis erwischte er jedenfalls perfekt.
Ein Albatros für die Ewigkeit
Dass ein Amateur ein Albatros erzielt, ist schon besonders. Dass dies bei einem Pro-Am eines Profievents passiert, dürfte nur äußerst selten vorkommen. Dass ein professionelles Kamerateam diesen Moment auch noch auf Kamera festhält, ist eine kleine Sensation. So geschehen bei der LPGA Drive on Championship in Arizona. Als das TV-Team des Golf Channels gerade einen Testlauf an einem Par 5 durchführte, filmte es zufällig den Kunstschuss eines Amateurs, dem zu diesem Zeitpunkt vermutlich selbst noch nicht klar war, dass ihm mit diesem Schlag soeben ein viraler Hit gelungen ist. Das offizielle Video wurde allein auf Twitter mehr als 300.000 Mal aufgerufen.
LPGA live und kostenfrei
Die LPGA Drive on Championship war übrigens das erste Event, das auf dem neuen Frauensportsender DAZN Rise live ausgestrahlt wurde. Der kostenlose Sender des eigentlich kostenpflichtigen Streamingdiensts ist seit dem 16. März auf Sendung und zeigt rund um die Uhr Frauensport. Und neben Fußball oder Handball hat hier nun auch der Golfsport in Form der LPGA Tour ein neues Zuhause gefunden.
McIlroy im Masters-Modus
Gut zwei Wochen vor Beginn des ersten Herrenmajors des Jahres in Augusta nahm Rory McIlroy ein paar Änderungen an seinem Schlägersatz vor. Die nordirische Nummer drei der Welt reiste mit neuem Driver, Fairway-Holz, Wedge sowie einem kürzeren Driver-Schaft zum WGC-Match Play nach Austin, Texas. Wenige Tage zuvor hatte McIlroy ein paar Trainingsrunden in Augusta gespielt, um sich auf das Masters Anfang April vorzubereiten. Dabei soll er vor allem auf den Grüns in Major-Form gewesen sein. Gerüchten zufolge soll er in einer seiner Runden nur 19 Putts benötigt haben. Seine Performance beim Match-Play-Event im Austin Country Club war ein weiterer Fingerzeig des viermaligen Major-Siegers – auch wenn nach sensationellen Runden am Ende ein Loch für das Finale fehlte.
Stadion statt Golfplatz
Ikonische Orte. Unvergessliche Erlebnisse. Unter diesem Motto tourt die in den USA gegründete Stadium Golf Tour in diesem Jahr auch in Europa. Das Konzept ist schnell erklärt: Große bekannte Sportstadien werden für die Events in 9-Löcher-Golfkurse verwandelt und teilnehmen darf jeder, der sich ein Ticket kauft – auch Nicht-Golfer sind herzlich willkommen. Der Preis beläuft sich auf etwa 100 Euro pro Person. Abgeschlagen wird an unterschiedlichen Orten im jeweiligen Stadion und je nachdem, wo der Ball landet, erhält man Punkte in Form von Eagle bis Triple-Bogey.
Stadiontouren und weitere Golf-Challenges reichern die mehrstündige Erfahrung an. Nach einem Stopp im Tiger Stadium der Louisiana State University stehen ab Mai unter anderem fünf Events in England auf dem Programm. Das Highlight dieser UK Tour dürfte der Besuch des 82.000 Menschen fassenden Rugby-Stadions in Twickenham sein. Unsere Hoffnung: Die Stadium Golf Tour expandiert bald auch in den deutschsprachigen Raum.
In einer eigenen Golf-Welt
Der Superstar hatte das Masters 1997 mit zwölf Schlägen Vorsprung auf Tom Kite gewonnen. Daniel Bennett, 17, konnte vergangene Woche, was die Höhe des Vorsprungs betrifft, noch einen drauflegen. Der Südafrikaner spielte bei der prestigeträchtigen Nomads SA Boys Under 19 Championship im Pecanwood Golf and Country Estate größtmöglich auf und enteilte der Konkurrenz um wahnwitzige 21 Schläge. Seine Bilanz: 62, 61, 68 und 63 Schläge, 33 Birdies, ein Eagle und ein Gesamtergebnis von 34 unter Par. „Er könnte eine 24 auf dem letzten Loch notieren und würde immer noch gewinnen“, so ein Twitter-User kurz vor Abschluss des Turniers, das immerhin auch Sieger wie Ernie Els und Trevor Immelman hervorbrachte. Eine Woche zuvor hatte Bennett die Northern Amateur Open gewonnen. Hauchdünn mit nur sieben Schlägen Vorsprung.